Das kleine Pfarrdorf wird im Zuge einer Erteilung von Zehentrechten an das Benediktinerkloster Wessobrunn, 1149 erstmals urkundlich genannt. Für das 12. Jh. ist ein eigener Ortsadel belegt. Die beabsichtigte Gründung eines benediktinischen Frauenklosters in Oberbergen durch den welfischen Vasallen Heinrich von Stoffen 1163 kam nicht zur Ausführung. Im Boden erhaltene mittelalterliche und frühneuzeitliche Teile dieser Bebauung, wie z. B. Grundmauern der Häuser, erlauben Rückschlüsse auf die Ortsgeschichte. Durch die Ausweisung von Baugebieten 1968-70 entstand eine neue Siedlung östlich des Dorfes. Das Dorf wurde 1971 nach Penzing eingemeindet.
Kath. Pfarrkirche St. Magnus. Die in der Ortsmitte gelegene und von einem Friedhof umgebene Kirche wurde, spätestens im 14./15. Jh., als Chorturmanlage errichtet. Die Pfarrei war dem Benediktinerkloster Wessobrunn inkorporiert. Nach den Zerstörungen des Dreißigjährigen Krieges erhielt die Kirche 1675 neue Altäre, 1679 baute man den Turm neu auf; weitere Barockisierungsmaßnahmen folgten ab 1718. 1846 malte der aus Landsberg gebürtige Nazarener Alois Süßmayr Chor- und Langhausdecke aus. 1884-85 wurde, durch den Maurermeister Carl Maurer aus Landsberg, das Langhaus nach Westen verlängert. Instandsetzungsmaßnahmen 1964-66 gingen einher mit der Entfernung der barocken Seitenaltäre und eines im späten 16. Jh. gestifteten Glasfensters in der südlichen Chorwand, auch wurden die Decken-malereien damals übertüncht. Renovierungen nahm man innen 1976 und 2008-10 und außen, unter Wiederherstellung der alten Fassung, 1978 und 2001 vor. Im Bereich von St. Magnus sowie dem Friedhof sind archäologische Befunde (z. B. Baugrube) und Funde (z. B. Gräber) im Boden vorhanden. Es ist damit zu rechnen, dass auch Teile von Vorgängerbauten der im Kern spätmittelalterlichen Kirche untertägig erhalten blieben.
Das Langhaus mit Satteldach und sieben Fensterachsen an der Süd- bzw. fünf an der Nordseite wird durch ein Traufgesims gegliedert, aufgemalte Faschen fassen die Rundbogenfenster ein. Der Chorturm im Osten besteht aus einem hohen Unterbau auf quadratischem Grundriss und einem achteckigen Auf-bau mit Zwiebelhaube, gegliedert durch profilierte Kranzgesimse und aufgemalte Architekturelemente. Die über zwei Geschosse verteilten Schallarkaden schließen rundbogig, den oberen Abschluss bilden kleine Ovalfenster. An die Nordseite des Turms lehnt sich eine zweigeschossige Sakristei mit hohem Pultdach an.
Über den ungegliederten Saalraum spannt sich eine Flachdecke über Hohlkehlen. Ein hoher, rundbogiger Chorbogen vermittelt zum von einer Flachkuppel überwölbten Chor. Der 1727 angebrachte Wessobrunner Blattwerkstuck der Spiegeldecke im Langhaus stammt möglicherweise von Nikolaus Schütz. Im Westen ist eine Orgelempore auf gusseisernen Säulen des 19. Jh. eingestellt; die Leinwandbilder an der Brüstung, links der hl. Magnus mit einem pflügenden Engel, rechts als Viehpatron, malte 1718 Max Schmid aus Pflugdorf (sign.).
Der barocke, marmorierte Hochaltar mit sechs Säulen und kräftigem Gebälk entstand um 1720/30. Der Figurenschmuck stammt von dem Landsberger Johann Luidl: im Zentrum, in einer Muschelnische, die zum Teil in Silber gefasste Holzfigur des hl. Magnus mit dem Drachen, zu seinen Füßen zwei Putti, auf den äußeren Podesten rechts der hl. Urban und links der hl. Silvester, im Auszug die vielfigurige Gruppe einer Marienkrönung sowie vier seitliche Putti. Der architektonisch aufgebaute Drehtabernakel gehört zur ursprünglichen Hochaltarausstattung.
Die Ersatzarrangements für die beiden Seitenaltäre wurden 1977 zusammengestellt, die Mensen hierfür hatte man von der Kapelle St. Leonhard bei Kaufering erworben; die illusionistischen Wandmalereien kamen 2010 hinzu. Die farbig gefasste Standfigur des Erzengels Michael an der rechten Chorbogenwand bildete ehemals die Hauptfigur des rechten Seitenaltars, ebenso wie die beiden flankierenden, vermutlich wenig älteren Heiligenfiguren (Pankratius und Paulus), die im 19. Jh. an der südlichen Langhauswand standen. Die beiden Skulpturen der linken Stirnseite, die hl. Leonhard (li.) und, mit einem Arma-Christi-Kreuz in der Hand, Bernhard von Clairvaux, befanden sich ehemals auf dem rechten Seitenaltar; zwischen ihnen eine barockisierende Muttergottesfigur.
Die architektonisch gegliederte Kanzel mit vergoldetem Rocaille-Ornament ist eine Schreinerarbeit des späten 17. Jh., die beiden Putti auf dem Schalldeckel werden J. Luidl zugeschrieben (um 1720/30). Auf Konsolen zwischen den Fenstern der südlichen Langhauswand stehen mit dem Christus in der Rast und den hl. Johannes d. T., Martin mit der Gans und Joseph mit dem Kind weitere Barockfiguren des 17./18. Jh., die beiden ersteren stammen vom linken Seitenaltar. Die 14 farbig gefassten, in Eisen gegossenen Kreuzwegstationen von 1884 sind das Fabrikat der Würzburger Herdfabrik C. N. Martin. Ältestes Stück der Ausstattung ist die farbig gefasste, spätgotische Holzskulptur des hl. Sebastian an der nördlichen Langhauswand, ein möglicherweise aus der alten Chorturmkirche überkommenes Werk aus der 1. Hälfte des 16. Jh. An der Westwand ist eine Gedenktafel aus Kalkstein für den Pfarrer Melchior Paur (dat. 1607 und 1613), mit Relief-Darstellung der Gregorsmesse, eingelassen.
Bei der Innenrenovierung 2007 wurden durch den Thainiger Bildhauer Joachim Hoppe der Volksaltar und der Ambo neu geschaffen und das vorhandene Taufbecken erneuert.
Quelle: Denkmäler in Bayern Landsberg am Lech, Stadt und Landkreis 2, S. 644-646